Das Vikariat ist der Vorbereitungsdienst in Schule, Gemeinde, Predigerseminar und Seelsorge.
Auf das Studium folgt das Vikariat.
Alle angehenden Pfarrer:innen wie auch alle Gemeindepädagog:innen, die den ordinierten Dienst anstreben, durchlaufen in der EKBO nach dem Studium diese zweite Ausbildungsphase. Das Vikariat dauert in der EKBO 28 Monate. Neben der seminaristischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit dem:der Mentor:in die wichtigste Säule der Ausbildung.
Die Vikar:innen stehen in der EKBO zwischen zwei verschiedene Ausbildungsmodelle zur Verfügung: Der familienfreundliche Kurs C und die klassische Ausbildung mit thematischen Präsenzwochen im Wittenberger Predigendenseminar.
Das Vikariat in der EKBO gliedert sich in das Religionspädagogische Vikariat, das Gemeindevikariat, die Ausbildungskurse im Predigendenseminar, die Seelsorgeausbildung und die landeskirchlichen Begleitkurse. Gemeinsam und mit ihren Studienleiter:innen und Mentor:innen in Schule und Gemeinde arbeiten die Vikar:innen der EKBO theologisch und hinterfragen die Erfahrungen, die sie während des Vikariats machen. Sie erwerben und vertiefen alle nötigen Kenntnisse, Einsichten und Fertigkeiten, nach der Ausbildung ein Pfarramt professionell und eigenständig führen zu können. Sie reflektieren, was sie tun und was sie lassen. Und sie lernen, sich selbst, die anfallenden Aufgaben und die dafür zur Verfügung stehende Zeit möglichst gut zu organisieren.
Inhalte des Vikariats

Schule
Die Vikar:innen der EKBO unterrichten an der Seite ihrer Schulmentor:innen an Grund- und weiterführenden Schulen das Fach Religion. Sie erarbeiten sich ein eigenes Repertoire an Methoden und Sozialformen und lernen kompetenzorientiert zu unterrichten. Sie befinden sich im ersten halben Jahr von September bis Februar bewusst am Lernort Schule, um zunächst einmal außerhalb der Gemeinde pädagogische Erfahrungen zu sammeln. Das Religionspädagogische Vikariat, kurz: RPV, endet mit der Vorbereitung und Durchführung einer Unterrichtseinheit, der ersten Prüfung im Vikariat.

Gemeinde
An die Vikariatsgemeinde als wichtigstem Lernort sind große Erwartungen geknüpft. Die Vikar:innen der EKBO lernen hier predigen und Gottesdienste gestalten, arbeiten mit Kindern, Konfirmand:innen, Jugendlichen und Erwachsenen zusammen, üben Seelsorge und gehen in Leitungs- und Führungsverantwortung. Ihre Gemeindementor:innen sind in diesen ereignisreichen 22 Monaten ihre ersten Bezugspersonen. Andere Haupt- und Ehrenamtliche aus Gemeinde und Kirchenkreis treten dazu. Welche Orte und Personen außer den ‚üblichen‘ noch zur Gemeinde gehören, lässt sich am besten über ein einmaliges Projekt herausfinden.

Predigerseminar und Kurs C
Es gibt zwei Ausbildungsmodelle, die die EKBO anbietet. Bekannt sind Kurs A und B, bei denen die Vikar:innen thematische Kurswochen im Predigendenseminar Wittenberg verbringen. Relativ neu ist der familienfreundliche Kurs C, bei dem die Kurswochen durch einen Studientag ersetzt wurden. So müssen die Vikar:innen nicht auswärts schlafen und können familiäre Aufgaben und Ausbildung besser vereinbaren. Im Kurs C arbeiten Vikar:innen jeweils an einem Predigerseminartag die Woche gemeinsam thematisch mit Studienleiter:innen. Eine Ausbildungswoche in diesem Kurs besteht i.d.R. aus diesem Predigerseminartag, einem freien Tag, einem Studientag und vier weitere Tage stehen für die Arbeit in der Gemeinde zur Verfügung.
Beim klassischen Kursmodell verbingen sie thematische Präsenzwochen im Predigerseminar: Aus vier Landeskirchen kommen die Vikar:innen in der Lutherstadt Wittenberg zusammen und wohnen gemeinsam im Christine-Bourbeck-Haus. In der ebenfalls neuen Etage des Predigerseminars auf dem Dach des alten Schlosses reflektieren sie ihre Erfahrungen, diskutieren theologisch kontrovers und erproben ihre gemeinsam gesponnenen Ideen in Arbeitsgemeinschaften. Studienleiter:innen sowie Referent:innen begleiten sie während der Seminareinheiten, Übungen und Gottesdienste – auch kirchenmusikalisch. Die acht Kurswochen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen wie Homiletik, Liturgik, Kasualien oder Pastoraltheologie verteilen sich über das erste Jahr des Gemeindevikariat.

Seelsorge
Einsatzorte der Klinischen Seelsorgeausbildung (KSA) sind z. B. Krankenhäuser, Reha-Kliniken oder Altenpflegeheime. Dort kommen die Vikar:innen mit den Menschen ins Gespräch. In Kloster Lehnin und Berlin werden sie durch Arbeit an Gesprächsprotokollen, Selbsterfahrung in der Gruppe, Theorieeinheiten, Übungen und Einzelsupervision darauf vorbereitet und begleitet. Die Klinische Seelsorge-Ausbildung, kurz: KSA, fördert ihre Kommunikationsfähigkeit und zielt auf die Entwicklung einer pastoralen Identität. Reflexionsfähigkeit und Kompetenz im Seelsorgebereich werden gestärkt. Zwei Wochen KSA-Kurs zu Beginn des Gemeindevikariats und vier Wochen am Ende des Vikariats sind dafür vorgesehen.

Begleitkurse
Die beiden Begleitkurse Ökumene, Weltmission, Interreligiöser Dialog sowie Kirchenrecht und Verwaltung finden im Evangelischen Zentrum (Konsistorium und Berliner Missionswerk) in Berlin-Friedrichshain statt. Der Begleitkurs Konfirmand:innen- und Jugendarbeit findet in einer Berliner Kirchengemeinde mit Schwerpunkt Konfirmandinnenarbeit statt. Der Begleitkurs Diakonie und Spezialseelsorge findet im Haus der Diakonie in Berlin-Steglitz und an zahlreichen Exkursionsorten (Diakoniestation, Justizvollzugsanstalt, Bahnhofsmission u.v.m.) im Berliner Stadtgebiet statt.

eBook Literaturliste Vikariat EKBO
In den letzten zwei Jahren ist ein Bestand an eBooks angeschafft und besorgt worden, der sämtliche elektronisch verfügbare Literatur für den Vorbereitungsdienst der EKBO umfasst. Der Bestand wird laufend erweitert. Der Zugang erfordert lediglich eine Anmeldung in der Bibliothek https://www.bibliotheken-ekbo.de/suchen-finden.html
Fragen rund ums Vikariat? Hier gibt es erste Antworten:
Wie bewerbe ich mich für ein Vikariat in der EKBO?
Für das Vikariat in der EKBO kann sich bewerben, wer die Erste Theologische Prüfung oder eine gleichwertige theologische Hochschulprüfung abgelegt hat oder den Master of Arts mit Studienschwerpunkt Evangelische Religions- und Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Berlin erworben hat.
Das Vikariat beginnt jeweils am 1. September eines Jahres.
Die Bewerbung muss bis zum 31. Januar eines jeden Jahres im Konsistorium (Abteilung 4) eingehen und enthält: ein Motivationsschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und eine beglaubigte Kopie des oben genannten Abschlusses.
Wie viele Plätze stehen pro Jahr zur Verfügung?
Für jeden Aufnahmetermin stehen in der Regel 20 Vikariatsplätze zur Verfügung. Zur Vergabe der Vikariatsplätze führt das Konsistorium mit den zugelassenen Bewerber:innen ein Aufnahmegespräch. Auf Seiten des Konsistoriums nehmen OKR Dr. Christoph Vogel, Leiter der Abteilung Aus-, Fort- und Weiterbildung des Konsistoriums, und mindestens zwei weitere mit der Ausbildung von Vikar:innen befasste Personen daran teil.
Wer entscheidet, wo in der EKBO das Vikariat absolviert wird?
Die Ausbildungsabteilung schlägt künftigen Vikar:innen eine:n Mentor:in vor. Beide haben dann die Möglichkeit, einander kennenzulernen und zu prüfen, ob sie ein gutes Ausbildungs-Tandem sein können.
Wie wird man Mentor:in?
In der Regel auf Vorschlag der:des Superintendent:in. Außerdem sollten alle Mentor:innen einen speziellen Qualifizierungskurs im Pastoralkolleg besuchen.
Mehr erfahrenWarum sollte ich das Vikariat in der EKBO absolvieren?
Das Vikariat in der EKBO bereitet auf den vielfältigen und abwechslungsreichen Pfarrdienst in der evangelischen Kirche vor. Es berücksichtigt die außerordentliche Breite an unterschiedlichen kirchlichen Verhältnissen, wie sie in der EKBO in besonderer Weise zu finden sind. Diese Ausbildungsperspektive ermöglicht allen Vikar:innen eine Fülle von Akzentsetzungen im späteren Beruf.
Bewerbung und Kontakt

Oberkonsistorialrat Dr. Christoph Vogel
Leiter Abteilung Aus-, Fort- und Weiterbildung Geschäftsführer Theologisches Prüfungsamt
Kontakt: Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3506, 10249 Berlin, 030 24344 514, c.vogel@ekbo.de

Pfarrer Olaf Trenn
Studienleiter im Vorbereitungsdienst
Kontakt: Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3507b, 10249 Berlin, 030 24344 512, o.trenn@ekbo.de

Jasmin El-Manhy
Studienleiterin Vorbereitungsdienst
Kontakt: Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3507b, 10249 Berlin, 030 24344 511, j.el-manhy@ekbo.de

Dr. Margit Herfarth
Studienleitung im Religionspädagogischen Vikariat
Kontakt: Amt für kirchliche Dienste, Goethestr. 26-30, 10625 Berlin, 030 3191 261, m.herfarth@akd-ekbo.de
Elisabeth Lehmann
Sachbearbeitung Vikariat
Kontakt: Ev. Zentrum (Konsistorium), Abteilung Theologische Aus-, Fort- und Weiterbildung, Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3507, 10249 Berlin, 030 24344 515, e.lehmann@ekbo.de

Stefanie Flanze
Theologisches Prüfungsamt
Sachbearbeitung
Zweite Theologische Prüfung,
Zweite Gemeindepädagogische Prüfung
Kontakt: Ev. Zentrum (Konsistorium), Theologisches Prüfungsamt, Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3507a, 10249 Berlin, 030 24344 517, s.flanze@ekbo.de
Eine Auswahl wichtiger Dokumente für das Vikariat in der EKBO finden Sie hier: