Neben Berlin gibt es für Evangelische Theologie 20 weitere Hochschulstandorte in Deutschland.

Von Gott reden – das Theologiestudium

Das Studium der Evangelischen Theologie setzt sich aus den fünf Hauptfächern Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie und Praktische Theologie zusammen. Weitere Fächer und Themen sind die Religions- und Missionswissenschaften, die Judaistik, die Ökumenische Theologie und der Interreligiöse Dialog.

 

Die drei Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein sind Grundlagen des Studiums. Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt bzw. am Anfang des Studiums in gemeinsamen Sprachkursen erworben.

 

Inhaltlich bietet das Theologiestudium ein sehr breit gefächertes Angebot, das von Philosophie über Ethik, Philologie, Pädagogik, Rhetorik und Textauslegung bis hin zu sozialen und politischen Fragen der Gegenwart reicht. In der Praktischen Theologie werden die verschiedenen Handlungsfelder des Pfarramtes behandelt, zum Beispiel Gottesdienst, Seelsorge oder Gemeindeleitung. Schwerpunkt des Studiums ist die theoretische Auseinandersetzung mit Glaubensfragen, bei der die praktische Erprobung zunächst eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Übersicht über das Theologiestudium

  • SPRACHEN 2 Semester (60 LP, 40 SWS)
    Vor oder während des Grundstudiums
    SPRACHMODUL

    Latein

    Latinum
    SPRACHMODUL

    Griechisch

    Graecum
    SPRACHMODUL

    Hebräisch

    Hebraicum
  • GRUNDSTUDIUM 4 Semester (120 LP, 80 SWS)
    Im Grund- oder Hauptstudium:
    Grundlagen-Modul

    Einführung

    Propaedeuticum
    Model

    Religions- & MISSIONS- WISS.

    Basismodul

    Altes Testament

    Bssismodul

    Neues Testament

    Basismodul

    Kirchengeschichte

    Basismodul

    Systemat. Theologie

    Basismodul

    Praktische Theologie

    Modul

    Philosophie

    Philosophicum
    Inter- disziplinäres Basismodul

    Min. ein Modul
    Lehrveranstaltungen im Wahlpflicht-und Wahlbereich

    Min. 1/4 des Studienvolumens des Grundstudiums
    Vier wochen

    Praktikum

    im Verlauf des Studiums
  • ZWISCHENPRÜFUNG
    Klausur + 2 mündL. Prüfungen

    Zwischenprüfung

    Ggf. Unterschiede an den Fakultäten
    PRÜFUNG

    Biblicum

    PRÜFUNG

    Philosophicum

  • HAUPTSTUDIUM 4 Semester (120 LP, 80 SWS)
    AUFBAUmodul

    Altes Testament

    AUFBAUmodul

    Neues Testament

    AUFBAUmodul

    Kirchengeschichte

    AUFBAUmodul

    Systemat. Theologie

    AUFBAUmodul

    Praktische Theologie

    Inter- disziplinäres AUFBAUmodul

    Min. ein Modul
    Lehrveranstaltungen im Wahlpflicht- und Wahlbereich

    Min. 1/3 des Studienvolumens des Hauptstudiums
  • INTEGRATIONSPHASE Rd. 2 bis 2,5 Jahre
    modul I

    modul II

  • ERSTE THEOLOGISCHE PRÜFUNG
    Examensmodul

    Wiss. Hausarbeit / Praktisch-Theologische Ausarbeitung Kl...

  • VIKARIAT 28 Monate
    Vorbereitungsdienst

    Vikariat

    als berufspraktische Ausbildungsphase
  • ZWEITE THEOLOGISCHE PRÜFUNG
    Abschluss

    Das Vikariat schließt mit der Zweiten Theologischen Prüfung ab.
  • PROBEDIENST Rd. 2 bis 3 Jahre
    Probedienst

    Professionelle Einübung in die pastoralen Arbeitsfelder in der Gemeinde (2 Jahre)

 

Inhalte des Theologiestudiums

Altes Testament

Exegese und Literaturgeschichte

In der alttestamentlichen Wissenschaft dreht sich alles um den ersten und älteren Teil der Heiligen Schrift, das Alte Testament mit seinen ganz unterschiedlichen 39 Büchern und deren kultureller Welt und Umwelt. Ziel alttestamentlicher Forschung ist es, die Texte, die über lange Jahre mündlich und schriftlich überliefert worden sind, im Kontext der altorientalischen Literatur- und Religionsgeschichte zu lesen und zu verstehen.

Innerhalb der Theologie nimmt die alttestamentliche Wissenschaft zugleich eine kritische Aufgabe wahr, insofern sie die historische Eigenart der alttestamentlichen Schriften gegenüber der christlichen wie der außerchristlichen Tradition und gegenüber einer unreflektierten Vereinnahmung zur Geltung bringt. Darüber hinaus erschließt sie der Wissenschaft und Kultur der Gegenwart ein Literaturwerk, das wie kein anderes Buch die Religion und Kultur der westlichen Welt beeinflusst hat.

Neues Testament

Theologie und Quellen des Urchristentums

Mit der wissenschaftlichen Interpretation des Neuen Testaments beschäftigt sich die neutestamentliche Wissenschaft. Sie erforscht die 27 Schriften des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. und deren historische Entstehung, insbesondere im Kontext der hellenistischen Kultur des Mittelmeerraumes und des antiken Judentums.

Ziel neutestamentlicher Forschung ist es, die Schriften des Neuen Testaments in ihrer Wirkungsgeschichte zu untersuchen und die Bedingungen für das Interpretieren antiker Texte in der Gegenwart kritisch zu reflektieren. Die neutestamentliche Wissenschaft arbeitet stets interdisziplinär mit den Altertums- und Literaturwissenschaften genauso wie mit den Kulturwissenschaften zusammen, denn sie behandelt mit dem Neuen Testament nicht nur Grundtexte kirchlicher Praxis, sondern zugleich Quellentexte unserer Kultur und Gesellschaft.

Kirchengeschichte

Spannende Zeitreise durch die Geschichte

Die Kirchengeschichte befasst sich mit der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums.  Dabei wendet sie allgemeine historische Methoden an und kooperiert nicht nur mit den anderen theologischen Disziplinen, sondern auch mit den Geschichtswissenschaften und anderen historisch arbeitenden außertheologischen Wissenschaften. Gegenstand der kirchengeschichtlichen Forschung ist die Geschichte des Christentums und der christlichen Kirche mit ihren Ausprägungen und Bekenntnissen, Lehr- und Glaubenssätzen sowie gottesdienstlichen Formen. Die Entwicklungen der Frömmigkeit, der Theologie und der christlich geprägten Ethik sowie deren Wirkungsgeschichte werden untersucht.

Systematische Theologie

Kritische Selbstreflexion und Gegenwartsfragen

Die Systematische Theologie gliedert sich in die Fächer Dogmatik und Ethik. Sie setzt sich mit zentralen theologischen Entwürfen und philosophisch-kulturwissenschaftlicher Forschung auseinander und schult die eigene theologische Urteilsbildung und Gesprächsfähigkeit in kirchlichen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Kontexten.

Die Dogmatik untersucht die Inhalte des christlichen Glaubens in ihrem systematischen Zusammenhang und im kritischen Dialog mit anderen Wissenschaften. Zu den klassischen Themenfeldern gehören die Gotteslehre, Schöpfungslehre, Anthropologie, Christologie, Pneumatologie, Ekklesiologie und Eschatologie.

Die Ethik reflektiert christliches Leben und Handeln sowie deren gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Sie überprüft und entfaltet die Bedeutung des christlichen Zeugnisses für die individuelle und gemeinschaftliche Lebensführung unter den Bedingungen heutiger kultur- und religionspluraler Gesellschaften. Zentrale Themen der Ethik sind Lebensführung, politische Ethik sowie Bio-, Wirtschafts- und Friedensethik.

Praktische Theologie

Predigtlehre, Seelsorge und Pädagogik

Aufgabe der Praktischen Theologie ist es, den Zusammenhang von theologischer Erkenntnis und gemeindlicher Praxis zu reflektieren. Die Praktische Theologie gliedert sich in die Homiletik, die Poimenik und die Religionspädagogik. Die Homiletik ist die Predigtlehre, die nach bewährten und neuen Kommunikationsformen fragt, um das Evangelium von Jesus Christus Menschen von heute zeitgemäß und sachgerecht zu vermitteln. Die Poimenik ist die Lehre von der Seelsorge als Angebot der Stärkung und Hilfe im Glauben und Leben, die in ihrer Geschichte und Gegenwart untersucht wird. Die Praktische Theologie ist dabei im ständigen Austausch und Dialog mit anderen humanwissenschaftlichen Disziplinen wie der  Pädagogik, Psychologie, Soziologie oder Rhetorik. Neben der Vermittlung von theologischen Fachkenntnissen spielen die Ausbildung einer persönlichen Urteilsfähigkeit und die Selbstreflexion auch hier eine wesentliche Rolle.

Weitere Fächer und Themen

Religionswissenschaften, Judaistik, Ökumenik u.v.m.

Zusätzlich zu den fünf klassischen Disziplinen bieten die theologischen Fakultäten weitere Fächer und Themen an. Sie erforschen die vielgestaltige Welt der Religionen und lernen mit den Religions- und Missionswissenschaften unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven und Arbeitsmethoden kennen. Sie beschäftigen sich in der Judaistik mit dem Judentum in allen seinen Erscheinungsformen. Sie betrachten in der Ökumenischen Theologie andere christliche Konfessionen und Ausprägungen und erörtern die vielfältigen Formen christlichen Glaubens und Lebens. Sie begegnen im Interreligiösen Dialog Vertretern und Angehörigen anderer verschiedener Religionen. Jede theologische Fakultät setzt hier eigene Forschungsschwerpunkte und Akzente in der Lehre.

 

Studienorte für Evangelische Theologie

Das Theologiestudium bietet wie kaum ein anderes Fach die Gelegenheit, einfach und unkompliziert die Uni zu wechseln. Auch ein Auslandsaufenthalt lässt sich in der Regel im Rahmen des Theologiestudiums gut realisieren. Nach der Zwischenprüfung und vor dem Hauptstudium ist dafür zum Beispiel ein guter Zeitpunkt. Wichtig ist es, schon im Vorfeld abzuklären, welche ausländischen Studienleistungen nach der Rückkehr anerkannt werden können. Insgesamt sind Studienplanung und Finanzierung rechtzeitig zu organisieren. Alle Studienorte im Überblick finden Sie hier.

 

Erste Theologische Prüfung

Das Theologiestudium wird mit der Ersten Theologischen Prüfung vor einem kirchlichen Prüfungsamt erfolgreich absolviert. Mit dem sich anschließenden Vikariat, in der EKBO 28 Monate, wird die Zweite Theologische Prüfung abgelegt. Beide Prüfungen sind Voraussetzung für den Beruf des:der Pfarrer:in in der EKBO.

Oberkonsistorialrat Dr. Christoph Vogel

Leiter der Abteilung Aus-, Fort- und Weiterbildung, Theologisches Prüfungsamt

Kontakt:
Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3506, 10249 Berlin, 030 24344 514, c.vogel@ekbo.de

Pfarrerin Dr. Katharina Stifel

Theologische Referentin
Nachwuchsförderung für den ordinierten Dienst, Begleitung und Beratung von Theologie- und Gemeindepädagogikstudierenden

Kontakt:
Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3506b, 10249 Berlin, 030 24344 567,

Ulrike Bukatz

Theologisches Prüfungsamt
Sachbearbeitung Erste Theologische Prüfung, Nachwuchsförderung für den ordinierten Dienst, Studierendenbegleitung

Kontakt:
Ev. Zentrum (Konsistorium), Georgenkirchstr. 69/70, Raum 3507a, 10249 Berlin, 030 24344 518, u.bukatz@ekbo.de